Montag, 27. Januar 2020

4. Subjektives Bewusstsein


Der Urgrund, das reine Bewusstsein, ist ein unendliches Potenzialfeld, ein unendliches, zeitloses Informationsfeld. Er enthält alle wissbaren, d.h. potenziellen Informationen, aber kein tatsächliches Wissen. Er ist die Unbestimmtheit, das Nicht-Wissen. Die potenziellen Informationen, das Nicht-Wissen, können unendlich viele Zustände umfassen. Tatsächliche Informationen, die klassischen Informationen oder Fakten umfassen endliche eindeutige Zustände. Sie sind das Wissen. Wie wird aus dem Nicht-Wissen Wissen? Wie wird aus dem Nichts ein Etwas?

Ein statisches Potenzialfeld würde auf immer und ewig bestehen, ohne dass darin irgendetwas passiert. Anders ausgedrückt: Gäbe es keinen wirkenden Gott, gäbe es auch niemanden der solche Fragen stellen könnte. Aus der Potenzialität kann ohne Wirkung keine Realität entstehen. Ein Gott, der nicht wirkt, kann nicht erkannt werden. Wenn alles Eins ist, können wir nichts wissen. Wir benötigen die Zwei, die Dualität, Schöpfer und Schöpfung. Nur wenn es mindestens zwei Zustände gibt, macht Information einen Sinn. Die Dualität ermöglicht den Übergang vom Nicht-Wissen zum Wissen, vom Nichts zum Etwas.

Gott verließ seinen Himmel nicht. Er schickte eine Art innerer
Instanz, seinen Sohn, hinaus. Vater und Sohn sind zwei Instanzen des einen Gott. In der vedischen Religion des alten Indien heißt dieser innere Kern Atman. Diese innere Instanz ist identisch mit Brahman, dem ewigen Urgrund. Im einzelnen Menschen heißt es Atman, im Kosmos Brahman. Atman und Brahman sind das Ewige, sind eins. „Die kosmische Seele“, so steht es in den Upanishaden, „ist eins und gegenwärtig in allen Wesen.“ Wir nennen diese innere Instanz des reinen Bewusstseins in diesem Blog subjektives Bewusstsein.

Das subjektive Bewusstsein erschafft aus der Potenzialität unsere Realität. Das subjektive Bewusstsein ist das Tor, durch welches die Manifestationen der Potenzialität in unsere Welt gelangen. Alles was ist, entstammt dem reinen Bewusstsein und kehrt auch wieder in das reine Bewusstsein zurück. Am Ende kehrt auch das subjektive Bewusstsein wieder in seinen Urzustand zurück.




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