Obwohl laufen recht einfach ist und sehr viele gerne und regelmäßig joggen, laufen doch nicht alle einen Marathon. Warum soll man überhaupt einen Marathon laufen? Als ich vor langer Zeit mit dem Joggen anfing, war an einen Marathon nicht zu denken. Aber irgendwann spürte ich, dass ich immer länger und immer weiter laufen konnte. Den ersten Marathon lief ich aus Neugier, danach merkte ich, es geht noch weiter. Wo ist die Grenze?
Das Ziel auf unserem inneren Weg ist eine
Bewusstseinserweiterung, sind höhere Bewusstseinsstufen. Aber wer braucht das
schon? Selbst wenn wir es wollten, ist es nicht gesagt, dass wir es auch
erreichen. Müssen wir es überhaupt erreichen oder können wir nicht einfach nur
drauflos joggen? Genau das ist meine Empfehlung. Machen wir uns einfach auf den
Weg und schauen was passiert. Wenn es uns gefällt, gehen wir weiter. Wenn
nicht, bleiben wir stehen. Aber haben wir etwas davon? Was bringt uns das? Wenn
wir beginnen diesen Weg zu gehen, werden sich mit der Zeit ganz automatisch
unsere Gewohnheiten, unsere Vorlieben und Abneigungen, unsere Art zu Leben
ändern. Diese Änderungen sind individuell. Sie sind bei jedem anders
ausgeprägt, kommen schneller oder langsamer, sind schwächer oder stärker. Sie
kommen von selbst, wir können sie nicht erzwingen und auch nicht verhindern.
Diese Änderungen sind nicht das Ziel unseres Weges, aber sie helfen uns, unser
Ziel zu erreichen. Im Folgenden einfach einmal ein paar Beispiele:
1.
Gesundheit: Auf dem Weg nach innen erhalten
wir Zugang zum autonomen Nervensystem, zu den unteren Bewusstseinsstufen, die
sich automatisch um alle Körperfunktionen kümmern. Sie gewährleisten unsere
Gesundheit und halten unseren Körper am Leben. Wir verändern unsere Biologie
und verbessern signifikant unsere Gesundheit. In verschiedenen
wissenschaftlichen Studien und Untersuchungen konnten u.a. folgende positive
Auswirkungen der Meditation auf unseren Körper festgestellt werden:
- Senkung des Blutdrucks
- Senkung des Ruhepulses auf gesunde natürliche Weise
- Steigerung der Durchblutung bei gleichzeitig verringerter Herzfrequenz
- Verbesserung des Immunsystems
- Verlangsamung mentaler und physiologischer Alterungsprozesse
- Wirkung gegen Depression, Schlaflosigkeit, Übergewicht und Kopfschmerzen
- Verbesserung der Gehirnleistung
- Steigerung der Kommunikationsfähigkeit
2.
Sucht: Eine Sucht ist etwas, von dem wir
meinen, es nicht mehr aufgeben zu können, selbst wenn es uns krank und
unglücklich macht. Süchtig werden wir durch Substanzen, wie zum Beispiel
Drogen, Alkohol, Nikotin aber auch körpereigenen Hormonen, die durch
Emotionen erzeugt und ausgeschüttet werden. Dies zeigt sich
dann in zwanghaftem Verhalten, etwa dem krankhaften Streben nach Anerkennung,
nach dem (Adrenalin)Kick oder nach Sex, dem Auftreten von Heißhungerattacken,
Komasaufen oder Konsumorgien oder einfach dem zwanghaften Griff zur nächsten Zigarette. Wir haben den Blick für das gesunde
Maß verloren, schädigen unseren Körper und nehmen Krankheit oft sogar den Tod
in Kauf. Auf dem Weg nach innen lernen wir, unsere Sucht zu überwinden.
3.
Schlaf: Der Weg nach innen führt zu weniger
Anspannung, weniger Stress und besserem Stressabbau wodurch weniger Entspannungsphasen
notwendig sind. Unser Schlafbedürfnis wird auf ein gesundes Maß reguliert und
die Schlafqualität erhöht.
4.
Körperempfinden:
Forscher aus North Carolina haben herausgefunden, dass regelmäßige
Meditationsübungen das Schmerzempfinden deutlich senken kann. Im Experiment
stellte sich heraus, dass durch Meditation Schmerzen ebenso gut gelindert
werden können wie durch starke Medikamente.
5.
Intuition:
Die Intuition, unser Bauchgefühl, ist nichts Magisches oder Paranormales. Sie
ist eine natürliche Fähigkeit des Menschen, die infolge unserer
rationalisierten, von außen gesteuerten, Lebensweise, bei vielen Menschen stark
verkümmert ist. Durch unsere Übungen, durch Konzentration, Achtsamkeit und
Meditation können wir unsere Intuition, vergleichbar mit einem Muskel,
trainieren und so unsere intuitiven Fähigkeiten stärken und ausbauen. Wir
können uns selbst, unsere Mitmenschen und Situationen genauer wahrnehmen,
besser verstehen und zu adäquaten Entscheidungen und Handlungen kommen.
Zusammengefasst werden wir auf
unserem Weg nach innen gesünder, aufmerksamer, feinfühliger, leistungsfähiger
und glücklicher. Und dies ohne teure Medikamente und Verpackungsbeilagen mit
ellenlangen Beschreibungen der Risiken und Nebenwirkungen. Diese
Beispiele sind jedoch lediglich mögliche Begleiterscheinungen. Sie sind nicht
das Ziel unseres Weges. Das Ziel sind nicht äußere Veränderungen, sondern
inneres Wachstum.
Keine Kommentare:
Neue Kommentare sind nicht zulässig.